Making of „San Francisco auf dem Schreibtisch“

Damit die Bilder aus der an anderer Stelle in diesem Blog gezeigten Serie „San Francisco auf dem Schreibtisch“ eine einheitliche Bildwirkung erhalten, wurden sie mit nicht gerade behutsamer Bildbearbeitung in die von mir gedachte Richtung gezerrt. In diesem Beitrag sind die einzelnen Bearbeitungsschritte aufgeführt, die zu dem überzeichnet gezeichneten Look führen.

Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass alle Bearbeitungsschritte auf der gewünschten Zielgröße von 1920 x 1080 Pixel durchgeführt wurden. Dies ermöglicht es, den beabsichtigten Bildstil bereits während der Ausprobierphase genauer bewerten zu können.

Insgesamt besteht die Bildmontage aus einer Photoshop Montage mit sechs Ebenen, wovon die untersten beiden Ebenen sich direkt aus dem Ausgangsmotiv ableiten. Dazu gibt es dann noch zwei Einstellungsebenen mit den erforderlichen Farbkorrekturen und zwei weitere Überlagerungsebenen mit den durchschimmernden Texturen.

Die Ebenen im Einzelnen:

Montageebenen

Eine Version des Originalbildes ist unter den Ebenen natürlich auch versteckt. Wobei „Originalbild“ es selbst an dieser Stelle schon nicht ganz trifft, da nahezu sämtliche Aufnahmen natürlich bereits aufgearbeitet aus meinem Bildarchiv rauspurzeln. Diese Ausgangsversion bildet letztlich die Ebene 2, weswegen ich hiermit in die Erläuterung der einzelnen Ebenen einsteige:

Ebene 2: „Original“

Diese Ebene enthält das Ausgangsmotiv mit der Ebeneneinstellung „Dunklere Farbe“ bei einer unveränderten Deckkraft von 100%.

01 Shanghai Low - Original

Direkt darunter folgt:

Ebene 1: „Ölfarbe getupft“

Diese unterste Ebene wird aus einer Kopie der Ebene mit dem Ausgangsmotiv erstellt. Diese wird verfremdet mit dem Filter „Ölfarbe getupft“, zu finden unter „Filter“ -> „Kunstfilter“ -> „Ölfarbe getupft“. Für die Einstellungen dieses Effektes werden folgende Werte gewählt: Größe 30 und Schärfe 0. Danach wird die Ebene noch durch den Gaußschen Weichzeichner geschickt: „Filter“ -> „Weichzeichnungsfilter“ -> „Gaußscher Weichzeichner“ mit der Einstellung 6 Pixel.

Die unterste Ebene separat betrachtet sollte dann wie folgt aussehen:

02_Frisco_Shanghai_Low_soften

Blendet man nun die darüber liegende Ebene mit dem Ausgangsmotiv wieder ein, bekommt man einen Bildeffekt, der schon ein wenig wie gezeichnet wirkt. Feine, helle Kontrastbereiche werden hierbei mit einem dunkleren Farbton gefüllt, zu erkennen beispielsweise an den Fensterverstrebungen:

03_Frisco_Shanghai_Low_merged

Ebene 3: „Sättigung verstärken“

Da mir die Farbwirkung aus den beiden Bildebenen noch nicht überzeichnet genug ist, folgt als nächstes eine Einstellungsebene „Farbton / Sättigung“ mit einer Sättigungsanhebung von ca. +30 bis max. +40, je nach Geschmack und Ausgangsmotiv. Bei Bedarf lohnt sich auch noch ein behutsames Verschieben des Farbtonbereiches. In diesem Fall aber wirklich nur sehr behutsam. Der Wert für „Helligkeit“ bleibt unverändert, dies erfolgt erst mit der nächsten Einstellungsebene.

04_Frisco_Shanghai_Low_saturated

Ebene 4: „Kontrast verringern“

Gradationskurven

Die zweite Einstellungsebene sorgt dafür, dass der Kontrast insgesamt erheblich verringert wird. Dies erfolgt durch eine Einstellungsebene „Gradationskurven“. Insbesondere die sehr dunklen bis schwarzen Bildbereiche sollen hierdurch eher auf Grauniveau gebracht werden. Darüber hinaus sollten die hellen Bildbereiche etwas dunkler gezogen werden. Eine Beispielkurve ist nebenan zu sehen.

 

Das Ergebnis nach solch einer Operation könnte dann in etwa so aussehen:

05_Frisco_Shanghai_Low_lowcontrast

Neben der Tatsache, dass mir die Bildwirkung sehr zusagt, Hat dies auch den Effekt, dass der Bildschirmhintergrund nicht zu Kontraststark ist. Das Motiv als solches ist ja schon sehr unruhig, für den Desktop wollte ich dies etwas abmildern.

Ebene 5: „Fasern“

Als letztes folgen noch zwei überlagernde Texturebenen. Für die erste dieser beiden wird eine neue Ebene mit  Weiss gefüllt. Darauf wird dann der Effekt „Fasern“ angewendet, zu finden unter „Filter“ -> „Renderfilter“ -> „Fasern“. Bei der Anwendung ist davor noch darauf zu achten, dass als globale Vorder- und Hintergrundfarben Schwarz und Weiss eingestellt wurden. Die Parameter dieses Effektes werden auf die  Werte Varianz: 30 und Stärke: 20 eingestellt. In etwas so sollte das Ergebnis aussehen.

06_Frisco_Shanghai_Low_fasern

Für die gewünschte Texturierung des Motivs wird als Ebeneneinstellung „Weiches Licht“ mit einer Deckkraft von 11% gewählt.

Ebene 6: „Wolken“

Für die Lage wird wieder eine neue, dieses Mal ungefüllte Ebene angelegt. Hierauf wird der Filter „Wolken“ angewendet, zu finden unter „Filter“ -> „Renderfilter“ -> „Wolken“. Auch hierbei ist wieder auf die Vorder- und Hintergrundfarben Schwarz / Weiss zu achten. Die entstandene Wolkenstruktur wird noch verrauscht mit „Filter“ -> „Rauschfilter“ -> „Rauschen hinzufügen“. Die Parameter für diesen Effekt werden lauten: Stärke: 30% / Verteilung: Gleichmäßig / Monochromatisch.

07_Frisco_Shanghai_Low_rauschwolken

Auch hier wird als Ebeneneinstellung „Weiches Licht“ gewählt, dieses Mal mit einer Deckkraft von ca. 38%.

Finale Version

Die finale Version mit allen 6 eingeblendeten Ebenen ist nun fertig:

08_Frisco_Shanghai_Low_970_final

Ein Gedanke zu “Making of „San Francisco auf dem Schreibtisch“”

Henning sagt:

Sehr schöne Anleitung, Danke dafür. Der Effekt passt auf jeden Fall sehr gut zu den Architekturaufnahmen.
Gruß Henning

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