Nun ist es nicht sonderlich effizient, einfach nur eine simple Pappröhre z.B. in der Größe einer Klo-Rolle auf den Blitz zu stecken. Sollte sie auch noch so schwarz sein, die Streuung ist immer noch recht hoch. Je kleiner, zielgerichteter, und somit zwangsläufig auch länger, die Röhre ist, umso schärfer wird eine Ausrichtung gelingen.
Im normalen Haushaltsgebrauch fallen somit sofort Strohhalme auf. Das es diese Plastikröhrchen sogar in schwarz gibt, macht die Sache noch interessanter. Allerdings ist natürlich schnell klar, dass ein einzelner Strohhalm allenfalls zur Spot-Ausleuchtung von Reiskorn-Gravuren reichen würde. Doch mehrere dieser Plastikröhrchen, in einem Tubus nebeneinander geklebt, bringen da schon mehr Fläche.
Das Grundgerüst
Um eine größere Menge an Strohhalmen zusammenzuhalten, wird als erstes ein Rahmen gebastelt. Ich hab hierzu recht starken, schwarzen Fotokarton aus dem Grafikbedarf in einer Stärke von gut 1 mm gewählt. Dieses ist zwar recht zäh in der Verarbeitung, aber sehr formstabil. Die Größe hängt natürlich von den vorderen Ausmaßen des verwendeten Blitzes ab. Damit der Aufsatz später problemlos über den Blitz geschoben werden kann, braucht es also an der einen Seite den Umfang plus einem zusätzlichen Kleberand von gut 1 cm. Für die Länge sollten 15 cm ausreichen.
Die Falzränder werden an der Aussenseite vorsichtig mit dem Papiermesser vorgeritzt. Hier macht sich der starke Karton zunutze, indem er sich nicht so einfach durchschneiden lässt. Danach wird der Karton vorsichtig entlang der Falzmarken mit Bergfalte (Schnittkante sitzt aussen) geknickt. Dieses Rohgerüst wird nun noch nicht zusammengeklebt, da ja zunächst noch die Strohhalme eingebaut werden müssen.
Die Strohhalm-Challenge
Das Mühseligste an diesem Bastelprojekt ist sicherlich das Strohhalmgeflecht. Hilft alles nix, für meinen Blitz mit einer Reflektorfläche von ungefähr 7cm x 4,5cm braucht’s knapp 140 Röhrchen in einer Länge von ca. 9-10cm. Die Länge ist eher zufällig und ergibt sich aus der halben Länge von Standardstrohhalmen vor dem Zieharmonikagelenk, so dass man für den Einkauf mindestens 70 Strohhalme einplanen kann. Rabatt gibt’s bei der Menge natürlich leider trotzdem noch nicht.
Nach dem Zuschnitt kommt dann auch gleich die nächste, aber auch letzte Geduldsprobe. Zumindest wenn man keinen Sekundenkleber verwendet, sollte man bei Verwendung eines handelsüblichen Klebers die Strohhalmschichten möglichst einzeln nach und nach aufbauen, und jede Lage erstmal ausreichend fest werden lassen.
Abschliessend, wenn alle Lagen fest sitzen, braucht nur noch der Rahmen mit der über stehenden Lasche verklebt und abgeschlossen werden. Damit der Aufsatz auf dem Blitzgerät nicht zu sehr hin und her rutscht hilft es, ein Gummiband auf das Blitzgerät zu schieben, und darüber den Aufsatz zu stecken.
Licht aus – Spot an
Die folgende Aufnahme zeigt den Spot in Aktion. Der Blitz wurde leicht seitlich an das Motiv vorbei auf einen schwarzen Fotokarton als Hintergrund gerichtet:
Das ist ja wieder eine tolle Idee zum Thema Blitzen. Deine Aufnahme „Rosen in Waschmaschine“ gefällt mir sehr gut. Auch die Silhouettenaufnahme finde ich klasse. Werde bald mal einen Blitzbasteltag einlegen.
Liebe Grüße
Marion